Muttersprache der Seele
In der Reinkarnationstherapie ist der Klient selbst gefragt und er erlebt während den Sitzungen mit Hilfe des Bilderlebens (katathymes Bilderleben) sich selbst und seine Gefühle. Die Bilder sind hilfreich, weil unsere Seele in Bildern spricht( Bilder sind die Muttersprache der Seele). Ähnlich wie in Träumen, in denen das Unterbewusstsein gemachte Erfahrungen erneut durchleben lässt, um sie zu verarbeiten. Neu ist, dass die helfende Instanz (Seele) nicht etwa durch Wort oder Gedanken spricht, sondern mittels den Bildern. Auf dieser Ebene funktionieren die Worte und Grammatik erst einmal anders. Erst recht gibt es keine Anweisungen wie: ”Du sollst dir einen Kamillentee machen, dann geht es dir besser.”
Die Bilderwelt der Seele ist grenzenlos
Der Seele zuzuhören haben wir verlernt. In der allerersten Sitzung des Klienten geht es zu seinem Seelenhaus, das für seine Persönlichkeit steht. Das bedeutet, die Bilder tragen in sich einen Symbolgehalt. Dies zu erfassen benötigt seine Zeit. Auch über die Epochen hinweg können erst einmal unterschiedliche Ausdrücke für das gleiche Prinzip stehen. Essen, ein Pferd und Auto stehen in einer Analogiekette. Das dahinter liegende Thema dreht sich um Sexualität. Reitet der Klient während der Sitzung mit der Nachbarstochter, sagt er eigentlich, er will Sex mit ihr haben. Spricht er davon, wie er mit ihr gemeinsam isst, steht das ebenfalls für Sex. Die Welt der Seele lässt sich am besten mit der Reinkarnationstherapie erschließen.
Es ist nicht alles Butterblume. Seele macht nicht Halt vor Tabuthemen wie Sex und Aggression. Diese beiden Bereiche sind genauso Bestandteil unserer Welt, wie Nähe und Zärtlichkeit (die genauso einen Schattenbereich ausdrücken können). Die Frage ist also, wie der Klient das jeweilige Thema bewertet und in wieweit es gelebt werden kann. Zu viel oder zu wenig?
Die Seelenlandschaft zu erkunden ist erst einmal, wie Neuland betreten. Alte Vokabeln helfen nicht weiter. Da ist erst einmal nützlich, den Verstand Verstand sein zu lassen und die Dinge aus der Gefühlsperspektive (ins Gefühl gehen) zu betrachten. Viele Klienten wenden hier ein, was kam, war nur Zufall. Nur, es kann nur aus einem das herauskommen, was drin ist. Da können wir uns noch so sehr im Kreis drehen und dazu Nein sagen. Zufälle gibt es hier nicht. Der Film, der letzte Woche im Kino gesehen wurde, stand an und trat in das Resonanzfeld des Klienten.
Wie ist es mit den Figuren in den Bildern? Auch die auftretenden Figuren haben mit uns zu tun, schließlich kommen sie aus uns selbst heraus, sie sind Anteile von uns. Mag ich den Richter nicht und schimpfe über ihn, dann ist es schlichtweg ein eigener innerer Anteil, den ich an mir selber ablehne. Hier steht der Richter für das Prinzip des Steinbocks, welcher auch für die Struktur hier auf der Erde steht. Vielleicht ein erster Schritt, der uns zu unserem Schatten führt.